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Geschichte des Gaswerks

Im Jahr 1907 übernahm die Stadt Augsburg die ab 1848 privat betriebene Gasversorgung mit den zwei alten Gaswerken. Da diese sehr alt waren wurde ab 1910 ein neues größeres Gaswerk außerhalb der Stadt vom Zivilingenieur Dr. E. Schilling und den Architekten Gebrüder Rank geplant.

Von Stadtgas zum Erdgas

Im Jahr 1915 wurde im Augsburger Stadtteil das Gaswerk Augsburg in Betrieb genommen. Aus Steinkohle wurde das Stadtgas gewonnen. Ab den 50er Jahren wurde das produzierte Gas sogar bis nach Kaufbeuren über eine Ferngasleitung transportiert. Das erste Erdgas kam 1962 nach Augsburg. Die Umstellung des gesamten Gasnetzes und der Kunden vom Stadtgas auf das neue Erdgas dauerte bis ins Jahr 1978. Von da an wurde das Gaswerk nur noch für die Verteilung und Speicherung von Erdgas verwendet. Zum Gaswerk gehören unter anderem das Ofenhaus, Behälterturm, Apparatehaus oder das Reinigergebäude und natürlich auch der über 80 Meter hohe Scheibengasbehälter, auch Gaskessel genannt.

Kultur- und Kreativquartier entsteht

Im Jahr 2001 wurde das gesamte Gaswerk stillgelegt. Fast 20 Jahre stand die Zeit am Industriestandort im Augsburger Westen still. Doch seit einiger Zeit regt sich wieder etwas auf den 70.000 Quadratmetern im Stadtteil Oberhausen. Die Stadtwerke Augsburg (swa) bauen das Industriedenkmal von europäischem Rang seit 2017 zum Kultur- und Kreativquartier um. Neben der brechtbühne des Staatstheaters Augsburg und dem Restaurant im Ofenhaus haben auch viele Kreativunternehmer, Künstler und Musiker bereits ihre neue Heimat auf dem Gelände des Gaswerks gefunden.