Eine Schwabenwand auf dem Gaswerkgelände
Schon jetzt ist das Gaswerkgelände ein Ort für Kreativ- und Kulturwirtschaft. Nun ist ein weiteres Projekt hinzugekommen, um das Gelände noch farbenfroher werden zu lassen: die Schwabenwand.
Das Gaswerksgelände der Stadtwerke Augsburg (swa) ist ein Ort für Kreativwirtschaft und Kulturschaffende. Was könnte da näherliegen, als hier eine Schwabenwand aufzustellen. Eine Schwabenwand? Genau! Schwabenwände sind Wände, auf denen legal gemalt und gesprayt werden darf. Initiiert haben das Projekt vor über zehn Jahren die Stadt Augsburg und der Verein „Die Bunten e.V.“. „Die Schwabenwand auf unserem Gaswerksgelände ist ein weiterer Mosaikstein für den Ausbau des Gaswerks zum Kultur- und Kreativquartier“, freut sich swa Geschäftsbereichsleiter KreativWerk Nihat Anac über das neue Projekt mit der Stadt Augsburg und dem Verein „Die Bunten“. Wer Lust hat, zu sprayen, findet die neue Schwabenwand ab sofort auf dem Gaswerksgelände direkt neben dem Parkhaus.
Die Schwabenwand: Was ist erlaubt?
Die Schwabenwand auf dem Gaswerksgelände der swa ist mittlerweile schon die sechste in Augsburg. Um legal malen zu können, gibt es aber auch ein paar Regeln, die beachtet werden müssen. So sollten beispielsweise leere Spraydosen und andere Materialien fachgerecht entsorgt werden. Zudem gilt: Gegenseitiger Respekt – auch gegenüber anderen Formen der Malerei - ist Voraussetzung. „Gemalt werden darf natürlich nur auf der Schwabenwand. Die anderen Gebäude auf dem Gaswerksgelände unterliegen dem Denkmalschutz und dürfen nicht bemalt werden“, weist Anac hin.
swa und Graffiti-Szene – eine jahrelange Verbindung
Was haben die swa eigentlich mit Graffiti zu tun? In Kooperation mit dem Verein „Die Bunten e.V.“ haben die swa 2012 das Graffiti-Projekt gestartet, um dem illegalen Besprühen ihrer rund 500 Technikgebäude vorzubeugen und die oftmals verunstalteten Fassaden kreativ zu gestalten. Die Bunten gestalten die Häuschen als Auftragsarbeit oder in Graffiti-Workshops gemeinsam mit verschiedenen Gruppen – von Schulen über Sportvereine bis hin zu Seniorenheimen. Mittlerweile wurden fast 80 Technikgebäude und unzählige Technikkästen gestaltet. „Durch das Graffitiprojekt ist es uns gelungen, ein schwieriges Thema ins Positive zu drehen und das öffentliche Erscheinungsbild zu bereichern. Und auch auf dem Gaswerk hat Graffiti bereits Einzug gehalten“, erklärt Anac die Verbindung zu den swa. So haben acht WC-Container, ein Gastrocontainer und ein Technikgebäude einen kreativen Anstrich bekommen. „Unser zentraler Partner sind die Bunten und ohne diese Zusammenarbeit wäre kein Graffitiprojekt oder eine Schwabenwand möglich. Wichtig für uns und die Stadtgesellschaft ist auch das ‚Netzwerk Graffiti und Urban Art‘, um die Thematik ganzheitlich zu betrachten und Lösungen zu erarbeiten.“
Fotos: Thomas Hosemann