Ofenhaus erhält German Design Award 2020
Industriecharme gepaart mit Moderne: Für seine einzigartige Innenarchitektur erhält das Ofenhaus auf dem Augsburger Gaswerksareal für das Theaterfoyer und das Restaurant den German Design Award 2020 mit der Auszeichnung „Winner“ in der Kategorie „Excellent Architecture“.
Das Theaterfoyer und das Restaurant sind im ehemaligen Ofenhaus des Gaswerks untergebracht, das ursprünglich Öfen zur Gewinnung von Stadtgas aus Steinkohle beheimatete – der Name kommt also nicht von ungefähr.
Industriecharme und urbaner Schick
Das Gebäude beeindruckt allein durch seine Höhe von rund 19 Metern. Wo früher Hochöfen standen, schwebt heute eine futuristisch anmutende Metallgewebe-Wolke. Sie symbolisiert den Wasserdampf, der damals bei der Gasgewinnung entstanden ist. „Mit der Auswahl der Gestaltungs- und Formensprache sowie der Materialität haben wir eine Verbindung zwischen dem Industriecharakter des Raums und der Nutzung als Theaterspielstätte und Restaurant geschaffen“, sagt Innenarchitektin Margarete Kolb vom gleichnamigen Innenarchitekturbüro in Augsburg. Samt und Messing spiegeln bereits im Foyer die Theatralik des Ortes wider. Estrich, Putz und schwarzer Stahl stehen für die historische Nutzung des Industrie-Denkmals.
Gaswerksareal als Anlaufstelle für Kunst- und Kulturbegeisterte
Das Ofenhaus sei ein Gemeinschaftsprojekt gewesen, so swa Projektleiterin Tatjana Kocher. Auch der Architekt für das Gebäude, Eberhard Wunderle vom Architekturbüro Wunderle und Partner, Lichtplaner Stefan Meyer und Metallbildhauer Gerold Sauter wirkten beim Innendesign des Raumes nachhaltig mit. Nach nur 10 Monaten Bauzeit für den Innenausbau startete das Staatstheater im Januar dieses Jahres mit der ersten Premiere auf der Brechtbühne. Im April ging das Restaurant unter der Leitung von Gastronom Tobias Emminger in diesem einzigartigen Ambiente in Betrieb. „Mit der Auszeichnung des Ofenhauses hat sich das neue Gaswerksareal einmal mehr als Anlaufstelle für Kunst- und Kulturbegeisterte bewiesen“, sagt Nihat Anac, Geschäftsbereichsleiter der KreativWerk GmbH der Stadtwerke Augsburg, der für das Gaswerksgelände zuständig ist.
Fotos: swa / Thomas Hosemann